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© Amt für Bodenmanagement und Geoinformation Trier
Im Mittelalter waren jüdische Fernhandelskaufleute, Geldverleiher und Viehhändler wichtige Mitglieder im Wirtschaftsleben des Erzstifts Trier. Vermutlich in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts entstand das Trierer Judenviertel zwischen Hauptmarkt, Jakob- und Stockstraße. Die Zugangstore zu dem Areal wurden nachts geschlossen. Anfang des 14. Jahrhunderts stand die jüdische Gemeinde in voller Blüte, das Ghetto bestand damals aus etwa 60 Gebäuden, in denen mehr als 300 Menschen lebten. Hier befand sich neben anderen Gemeindeeinrichtungen auch eine Synagoge, die mit Unterbrechungen bis 1418 benutzt wurde. Während der Pestpogrome Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Trierer Judengemeinde zerstört.